Spuren lesen

Schuhmacher können "Spuren lesen" und zwar von der Deckbrandsohe des Schuhs.

Kinderfüße empfinden kaum Schmerz. Das noch weiche Gewebe und die zarten Knochen geben nach und lassen sich fast unmerklich in die Schuhfarm einpressen ohne spür- und fühlbare Beschwerden.
Viele Kinder tragen zu kleine, nicht passende Schuhe, ohne zu klagen. Und das ist fußgesundheitlich gefährlich: Verformungen, Verkrüppelungen und Haltungsschäden für das ganze Leben sind die zwingende Folge.

Durchschnittlich wachsen Kinderfüße jährlich um drei Schuhgrößen, größere Kinderfüße um zwei Schuhgrößen. Eine Schuhgröße beträgt 62/3 mm!

Wie kann man nun erkennen, dass die Schuhe zu klein, zu eng, zu kurz sind? Ihr Schumachermeister ist zwar kein Hellseher, doch kann er nach einem Blick auf die Deckbrandsohle (das ist die in den Schuh eingeklebte dünne Ledersohle, auf der meist der Name der Schuhfabrik eingedruckt ist) feststellen, ob und wo der "Schuh drückt!"

Ein Beispiel haben wir hier vorgezeigt. Die Schweißspuren auf den Deckbrandsohlen a und b lassen keine Zweifel daran, dass die Schuhe die Zehen beengen und diese aus ihrer Normallage verdrängen. Sie sind um zwei Längen zu kurz.

Während der Schuh c noch um eine Länge zu kurz ist, zeigt der Schuh d das passende Maß. In diesem Schuh haben die Zehen die notwendige Bewegungsfreiheit.

Mit diesem Abdruck auf der Deckbrandsohle hinterlässt jeder Mensch seine ganz spezielle Fußspur, nicht nur das Kind. Obwohl es bei unseren Kleinen ganz besonders wichtig ist, nicht nur die Tatsachen zu erkennen, sondern schnell die Ursachen abzustellen.

Und sollte Ihr Schuhmachermeister zusätzlich noch erkennen, dass das Längs- und Quergewölbe des kindlichen Fußes bereits bedrohlich "durchgetreten" ist, dann wird er ganz schnell Abhilfe schaffen. Mit einer fußgerechten Zurichtung des Schuhs.

Haben Sie Vertrauen zu Ihrem Schuhmachermeister, besuchen und fragen Sie ihn. Er wird Sie gerne beraten.